Hallux rigidus

Beim Hallux rigidus (Arthrose des Großzehengrundgelenkes) kommt es durch frühzeitigen Knorpelverschleiß zur fortschreitenden Einsteifung des Großzehengrundgelenkes. Zusätzlich behindern Knochenanlagerungen am Gelenkrand zunehmend die freie Beweglichkeit der Großzehe.


Zunächst kann mit einer längsversteiften Schuheinlage (Rigidusfeder) oder mit einer Abänderung der Schuhsohle (Ballenrolle) versucht werden den schmerzhaften Abrollvorgang zu erleichtern. Bei anhaltenden Beschwerden wären operative Maßnahmen zu erwägen.


Exostosenabtragung / Cheilektomie


Hierbei werden bei mildem Hallux rigidus störende Knochenvorsprünge (Exostosen) am ersten Mittelfußköpfchen und an der Großzehengrundgliedbasis abgetragen um die Beweglichkeit des Gelenkes zu verbessern. Da die Stabilität des Knochens nicht beeinträchtigt wird, kann nach kurzer Zeit der Fuß wieder vollbelastet werden.


Operation nach Youngswick


Bei mittelschwerem Hallux rigidus wird wie bei der Chevron-Osteotomie der 1. Mittelfußknochen V-förmig durchtrennt und zusätzlich durch Herausnehmen einer Knochenscheibe etwas gekürzt, wodurch der Druck auf die geschädigten Gelenkflächen reduziert wird. Die Fixierung erfolgt ebenfalls mit einer Doppelgewindeschraube.


Versteifung im Großzehengrundgelenk


Bei fortgeschrittener Arthrose mit steifer Zehe und Schmerzen auch in Ruhe sind keine weiteren gelenkerhaltenden Operationen sinnvoll. Ein künstliches Gelenk (Prothese) stellt bei funktionell anspruchsvollen Patienten keine erfolgreiche Alternative dar. Die Prothese erlaubt keine sportlichen „high demand“ – Belastungen und weist bislang auch nur eine begrenzte Haltbarkeit auf. Den „goldenen Standard“ stellt derzeit die Versteifungs-Operation dar.


Hierbei wird der kranke, schmerzhafte Knorpel vom Köpfchen des 1. Mittelfußköpfchens und von der Basis des Großzehengrundglieds entfernt und die beiden Gelenkanteile in korrigierte Position fusioniert. Hierzu wird wiederum ein Titanplättchen mit winkelstabilen Schrauben verwendet. Es wird hierbei eine volle Belastbarkeit bei kompletter Schmerzfreiheit erzielt, ohne das Gangbild zu beeinträchtigen.


Die Nachbehandlung erfolgt wiederum frühfunktionell mit anfänglicher Teilbelastung in einem Spezialschuh, der insgesamt 6 Wochen getragen werden muß. Lymphdrainage bei Schwellung ist häufig sinnvoll. Schuheinlagen mit Rigidusfeder bzw. einer Ballenrolle im Konfektionsschuh erlauben ein flüssiges Gangbild.

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